XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.2_375"; fcs:x-context: baedeker; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.2_375"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.01S PT0.101S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.2_375</phrase></query>)];
1 - 1

274 Route 44. BOUGIE. Lage. 40 Z. zu 4-6, P., G. , M. 4, P. 12-14 fr., o. W., Omn. 1 fr. H.
d’Orient (Pl. b: C 2), 30 Z. zu 3-6, P. 1, G. 3, M. , P. 10½-13½ fr.,
m. W., Omn. ½ fr., verschieden beurteilt, H. des Voyageurs (Pl. c: C 2),
dürftig, beide Rue Trézel, mit prächtiger Aussicht.

Café: C. Richelieu, Rue Trézel, mit Aussichtsterrasse. Bierhaus:
Brasserie du Phénix, ebenda.

Post & Telegraph (Pl. 8: B 3), Place Gueydon.

Banken: Banque de l’Algèrie, Place Gueydon, neben der Post; Com-
pagnie
Algérienne
, u. a.

Wagen bei den Fuhrhaltern Spiteri, Pacce und Ali ben Abdelkrim
Frères
(man akkordiere selbst mit den Unternehmern oder Kutschern).
Automobile bei Vogelweith, Rue Jeanne d’Arc. Motoromnibus-
Bureau
: Messageries Automobiles Djidjelliennes. Diligencen-Bureaus
auf der Place Gueydon und Rue Trézel.

Seebäder in der Bucht von Sidi Yahia (S. 276).

Bei beschränkter Zeit (1 Tag): morgens Ausflug nach dem Cap
Carbon (S. 276); nachmittags Rundgang durch die Stadt, Bucht von Sidi
Yahia. Zeichnen und Photographieren ist in der Stadt und Umgegend
überall untersagt (vgl. auch S. 182).

Die durch mehrere Forts geschützte stille Hafenstadt Bougie,
mit 11100 Einwohnern (6000 Mohammedaner, meist Kabylen, 600
Juden), am Westrande des gleichnam. Golfes, steigt in Terrassen an
dem steilen Südabhange des Dj. Gouraya (S. 277) an. Den Hafen
bildet die Anse de Bougie oder d’Abd el-Kader, eine kleine durch
zwei Bergvorsprünge, den Kasbahügel im W. und den Bridjahügel
im O., begrenzte Bucht. Die sog. Darsenâa (S. 93), der alte
römische und maurische Hafen vor der Niederung im W. des Kasba-
hügels
, in der Nähe der gewerbreichen Vorstadt beim Bahnhof, ist
jetzt durch die Sinkstoffe des Oued Sahel (S. 262) versandet. Den
oberen, nördl. Teil des Kasbahügels, oberhalb der neuen franzö-
sischen
Stadtteile, nimmt das Kabylenviertel (Ville Indigène; Pl.
A B 1, 2) ein, dessen Steinhütten mit den roten Ziegeldächern an
die Bergdörfer Großkabyliens (S. 263) erinnern; ein zweites Ein-
geborenenviertel
(Faubourg des Cinq-Fontaines; Pl. B C 1) liegt
in der oberen Talmulde zwischen den beiden Hügelrücken.

Die Umgebung Bougies zeichnet sich zufolge der überreichen
Winter-Niederschläge (S. 177) durch üppige Fruchtbarkeit und
prachtvollen Baumwuchs aus. Am schönsten ist die Stadt im Früh-
jahr
, wenn die Gärten in frischem Grün prangen und ein Blüten-
teppich
von Bougainvilleen alle Terrassen und Abhänge überzieht.
Im Winter ist der Gegensatz zwischen dem blauen Golf und dem
glänzenden Weiß der schneereichen Hochgebirgskette Kleinkaby-
liens
(S. 277) von hohem Reiz.

Der punische Name von Bougie, das schon unter den Karthagern,
neben Igilgili (Djidjelli) der wichtigste Hafenplatz dieser Küstenstrecke
gewesen zu sein scheint, ist nicht bekannt. Auch in der römischen Zeit war
es als Saldae der Hauptort am Golf. Der jetzige Name (ital. und spanisch
Bugia) geht auf den Berberstamm der Bedschaïa oder Budschaïa zurück,
die sich im X. Jahrh. in der Umgegend festsetzten. Die kurze Glanzzeit der
Stadt im Mittelalter, als eines der blühendsten kleineren maurischen
Fürstensitze, beschränkt sich auf die Herrschaft der aus Kalâa des Beni-
Hammad
(S. 282) flüchtigen Hammaditen (1090-1152). Pisaner, Genuesen
und Venezianer hatten hier im Mittelalter ihre Faktoreien; nach dem